Bundesarbeitsgemeinschaft Freier Schulen

In der Bundesarbeitsgemeinschaft Freier Schulen arbeiten die sechs Vereinigungen und Verbände von Schulen in Freier Trägerschaft auf Bundesebene zusammen. Durch diese sind in der AGFS ca. 3.420 Schulen mit etwa 865.000 Schülerinnen und Schülern organisiert. Darunter an katholischen Schulen 370.000 Schülerinnen und Schüler, an evangelischen Schulen 176.000 Schülerinnen und Schüler, an Schulen im Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) 223.500 Schülerinnen
und Schüler, an Waldorfschulen 85.000 Schülerinnen und Schüler, an Schulen des Bundesverbandes freier Alternativschulen 5.600 Schülerinnen und Schüler und an Schulen der Internate-Vereinigung 4.000 Schülerinnen und Schüler. Damit repräsentiert die Arbeitsgemeinschaft freier Schulen fast alle allgemein bildenden Schulen in freier Trägerschaft in Deutschland sowie einen Großteil der berufsbildenden Schulen und Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft.

Ziele

Die Bundesarbeitsgemeinschaft freier Schulen tritt insbesondere für eine umfassende rechtliche und finanzielle Gleichstellung der öffentlichen Schulen in freier Trägerschaft mit den öffentlichen Schulen in staatlicher Trägerschaft ein, für die Schaffung von Pluralität im Schulwesen, für den Gedanken, dass Schulen in freier Trägerschaft nicht Ausnahme, Ersatz oder Beigabe des staatlichen Schulwesens sind, sondern Garanten von Wahlmöglichkeit, von Vielfalt, Wettbewerb und Anreiz. Die Arbeitsgemeinschaft freier Schulen propagiert Schulvielfalt als einen essenziellen Bestandteil einer demokratischen Bürgergesellschaft. Der Staat selbst sollte sich in einer demokratischen Gesellschaft im Rahmen von Toleranz und Menschenrechten einer Behinderung oder Bevorzugung verschiedener Wertorientierungen enthalten, aber allen Orientierungen die Entfaltung ermöglichen. So verstehen wir Pluralismus im Schulwesen als Verfassungsgebot eines demokratischen Staatswesens.

Aktuelle Situation

Die aktuelle Situation der Schulen in freier Trägerschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass die vorstehenden Ziele – trotz in der Vergangenheit erzielter Fortschritte – noch lange nicht erreicht sind. Neben den vielfältigen Hemmnissen bei der Errichtung und der Genehmigung neuer Schulen, bei der Erteilung von Lehr- und Unterrichtgenehmigungen usw., ist es vor allem die mangelhafte finanzielle Ausstattung der Schulen in freier Trägerschaft, die den Schulträgern zu schaffen macht. Die Schulen in freier Trägerschaft leisten 100 Prozent Schule, bekommen dafür aber in einigen Bundesländern nur etwa 50 Prozent staatliche Finanzhilfe. Ein Ergebnis dieser restriktiven Politik ist die Tatsache, dass Deutschland mit der Zahl von Schulen in freier Trägerschaft im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern gehört.